
Nachweis, dass die Brunnen mit Steinen markiert wurden (Schmidt-Bucherer, Uni Göttingen).
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Zitat Schmidt-Bucherer links unten:
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"An der Nienover und Lauenförder Seite liegen
noch ausgemauerte Brunnen, die ca. 1746
(ev. 40?) zugeworfen wurden, damit das weidende
Vieh nicht hineinstürzte.
<br />
Sie wurden aber durch Steine kenntlich gemacht, so dass man sie
evt. wiederfinden kann".
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Anmerkung zur Aufzeichnung des Wegewärters Kunze, wohnhaft im Wegewärterdienstgehöft in Winnefel
nahe der Kirche.
© Horst Weinreis / Dietmar Wieneke - 05.05.2007

Amtsbeschreibung Lauenförde 1756 (a.a.O)
H. Dez. 74, Amt Uslar III e A. Nr. 61
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betr. Winnefeld
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Winnefeld, eine Blöße, die z. Tl. vom Amte
u. z. Tl. von Lauenförder Einwohnern genutzt wird
und Wiesen, und alte Länderey, wie man noch deutlich
sehen kann (mit I. Forst dabei)
auch an der Nienoverschen Seite von Amts- und
Forstbedienten genutzt.
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Auch rudera (lat. rudiment = Ruine) eines massiven Gebäudes für Dorf,
Winnefeldsche Kirche genannt.
<br />
Umschr. Tradition = Dorf genannt
an der Nienover u. Lfd. Seite liegen
noch ausgemauerte Brunnen
die zugeworfen wurden, damit das weidende
Vieh nicht hineinstürzte.
<br />
Sie wurden aber durch
Steine kenntlich gemacht,
so daß man sie evtl. wiederfinden kann.
<br />
Man sieht an Lage u. Länderey, daß es ziemlich
groß war, ging bis zur Nienoverschen Forst.
© Horst Weinreis / Dietmar Wieneke - 01.05.1756

Vom alten Winnefeld
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Die Ruinen der alten Kirche zu Winnefeld sind wohl
die letztzen sichtbaren Zeugen der einstigen Siedlung
zu Winnefeld.
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Die Mauerreste erheben sich heute
wohl kaum noch 1/2 - 1 Meter über der Oberfläche.
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In den Jahren 1845 - 48 haben noch die Fensterbogen
gestanden, zum Straßenbau der nahe an der Ruine
vorbei führenden Provinzialstraße ist leider ein
großer Teil abgebrochen.
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Die Kirche selbst, die auf
einer kleinen Anhöhe gelegen hat, ist wohl zwanzig
Meter lang und 6 Meter breit gewesen, in der Mitte
ist eine Ausbuchtung etwa 4 Meter lang, sodaß hier
die Breite 7 1/2 Meter beträgt.
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Die Mauerreste sind
gut 1 Meter dick.
Zu beiden Seiten der Kirche nach
Osten und Westen zu, längs des heutigen
Reiherbaches muß das frühere Dorf gelegen haben.
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Östlich der Kirche in einer Länge von 200 Meter
wurden im Jahre 1868 - 69 alte Baustätten
nach Steinen abgesucht, die zu Straßenbauten
in der Forst verwandt wurden.
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Von 14 Baustätten wurden Steine entnommen.
Die Fundamente lagen zu ebener Erde.
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Auf dem Fundament wurden angekohlte Balken gefunden.
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Etwa 80 Meter südlich der Kirche befindet sich der
sogenannte Kirchbrunnen, der ursprünglich
zugeschüttet war.
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Der erste Bewohner des
Wegehauses zu Winnefeld reinigte den Brunnen
um in wasserarmen Jahren Wasser daraus zu holen.
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2 weitere Brunnenlöcher befinden sich westlich
der Kirche in Abständen von etwa 100 Meter
an der rechten Seite des Baches.
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Sodaß die Länge des Dorfes 400 Meter betragen haben kann.
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Die Brunnenlöcher sind wohl früher von
den Hirten zugeschüttet, mann kann noch deutlich
<br />
die runden Außengrenzen sehen.
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Etwa 4 - 500 m.
© Horst Weinreis / Dietmar Wieneke - 01.05.1930

Thalabwärts kommt man zum Mühlenbrunnen.
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Wie die alten Hirten erzählten, soll hier früher
noch die Anlage eines Mühlenwehrs zu sehen
gewesen sein.
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In den heutigen Forsten nördlich des alten Ortes sind die Spuren
früherer Ackerwölbungen zu sehen.
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Ganz deutlich noch bei der Oberförsterei Winnefeld.
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Einige Forstortsbezeichnungen, wohl noch vom alten
Orte Kirchberg-Äckern, Ruinenplätze (beide
am Kirchberg), Papenberg, Wiesebusch und
auch Wennebühl.
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Letzterer wohl vom Viehumwenden,
<br />
denn hier war früher auch die
Weidegrenze der Bodenfelder Hirten.
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Rechts des Reiherbaches über dem Kirchberg
hinweg bis zur Hammeldrift (einer schnurgeraden
Reihe Eichen), war Weidegerechtsame der
Lauenförder Hirten.
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Links des Reiherbaches, Papenberg über Dietrichshöhlen,
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hinauf zur Hamstermühlen Grund, war Bodenfelder
Hirten Reich bis vor den Wennebühl,
wo ebenfalls eine Reihe Eichen stand, mit
der Tränke vom Höxterbrunnen.
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Der ganze Kirchberg war früher alles Lauenförder Wiesen,
einige Lauenförder haben noch heute Wiesen
bei der Oberförsterei Winnefeld.
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Der Umstand, daß die ganze Umgebung vor der großen
Forstablösung Lauenförder und Bodenfelder
Gerechtsame waren, läßt wohl die Vermutung
zu, daß die vertriebenen Einwohner sich in den
beiden Orten mit angesiedelt haben.
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Sonst hätten sich die Gerechtsamen auch wohl in den
Händen der näher gelegenen Orte
Schönhagen und Derental befunden.
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Kunze (Wegewärter).
© Horst Weinreis / Dietmar Wieneke - 01.05.1930